Tag 24

05.06.2022

Aufstieg: 110m

Strecke: 28,5 km

Gesamtstrecke: 469,0 km

Manomann haben wir lange geschlafen. Aber das ist egal. Es gibt keinen zeitlichen Zwang. In aller Ruhe haben wir das Frühstück vorbereitet, ich habe Gymnastik gemacht und Yvonne hat meditiert. Beides geht in der kleinsten Hütte – also auch in der schnuckeligen Kellerwohnung.

Nochmal richtig satt essen?! Nein, das ist nicht nötig, denn eines haben die letzten Wochen gezeigt: Mein Körper sagt mir ganz genau, wann er mehr oder weniger Essen benötigt. In der Regel war es mehr 😉

Unsere Unterkunft lag am südlichen Ende des südlichen Sees (Søndersø). Ich wollte nach Norden und Yvonne in die Stadt (zum Dom), die auch in nördlicher Richtung lag. Sie hatte die tolle Idee, dass wir gemeinsam an beiden Seen entlang laufen könnten. Das war für uns beide ein „Umweg“. Aber ganz ehrlich: Was ein Umweg ist definiert jeder für sich. Für uns war es eine weitere tolle gemeinsame Zeit.

Søndersø

Gemeinsam machten wir noch eine Lunch Pause, kurz bevor sich unsere Wege trennten. Zum Abschied band sie mir einen Blumengruß an den Rucksack, der mich bis er abends abfiel erfreute.

Die zunächst geplante Route hätte mich ca. eine Stunde durch die Stadt geführt. Das wollte ich nicht. Schnell war eine neue Route gefunden, die nicht wesentlich länger als die vorherige- aber dafür fast nur durch Wald führte :o) ich

Ab in den Wald

Gegen drei Uhr nachmittags war ich wieder auf dem Hærvejen, meinem eigentlichen Wanderweg.

Die erste Hälfte oder die ersten zwei Drittel waren diese wunderschönen Wanderwege durch den Wald. Danach kam für die restliche Strecke ein fast nur geradeaus führender Schotterweg.

Zwischen 14:00 und 15:00 Uhr schaute ich nach, wo ein Übernachtungsplatz ist. Der nächste sollte in 12km Entfernung sein. Puh, den ersten Tag nach der Unterbrechung wollte ich eigentlich mit weniger Kilometern angehen. Nun sollten es fast 30km werden.

Der leichtere Rucksack machte sich positiv bemerkbar. Und so konnte ich auch ohne große Mühe schneller wandern. Anstatt von 5 / 5,5km/h erreichte ich nun 7,5km/h. Ich hätte es gerne gehabt, wenn ich bereits zwischen 16:00 und 17:00 an meinem Übernachtungsplatz angekommen wäre, weil ich die brennende Sonne gerne im sitzen genießen wollte. Nun kam s anders und zudem die Wolken, so dass ich diesen Teil des Plans / meines Wunsches ebenfalls ersatzlos strich.

Ab und an werde ich von Musik begleitet. Heute war es Techno, der beiden Jungs, die auf dem Sportplatz bolzten.

Der schwarze Kasten neben dem Pfosten ist deren „kleiner“ Lautsprecher

Heute der erste Fjord auf meiner Route: Der Hjarbæk Fjord sah von meiner Position aus wie ein riesiger See.

Hjarbæk Fjord

Auf dem Platz waren zwei Wanderer dabei ihr Zelt aufzubauen. Wir begrüßten uns und ich fragte auf dänisch , ob dieser Shelter frei wäre. In dem Moment meldete sich mein Navi „Bitte umkehren“. „Na, dann könne wir auch auf deutsch reden.“, wurde mir freudig entgegen gerufen.

Oleg & Konrad auf dem Weg nach Norden

Oleg und Konrad sind mit dem Auto in Kiel gestartet und hatten nun den ersten Tag ihrer Wanderung absolviert. Sie wollen hoch nach Hirtshals. Beide sind schon länger ein Tram und haben bereits Wanderungen in Grönland, Island, Norwegen und Schweden gemacht. Beim gemeinsamen Essen tauschten wir Erfahrungen und Wandergeschichten aus.

Konrad hat auch Reiseberichte auf seiner Webseite https://nordwinkel.de. Er hat dort wunderschöne Fotos von den letzten Reise.