Die Wespen lauerten uns schon auf dem Parkplatz im Bodetal auf und so flogen sie uns immer wieder über den Weg – und nicht nur das

Tag 03
04.08.2022
Aufstieg: 0 m, aber mächtig viel Abstieg
Strecke: 8,3 km
Gesamtstrecke: 15,3 km

Kaum aus dem Auto ausgestiegen, da flog mir die erste Wespe gegen den Kopf. Die nächste tanzte um Yvonne herum. Es war später Vormittag. Wir stand in der prallen Sonne, hatten nichts zu essen in der Hand oder der Nähe und die Viecher verfolgten uns. Wir zogen unsere Freizeitschuhe aus und tauschte sie gegen Wanderschuhe. Immer wieder irgendwo eine Wespe um den Kopf herum oder am Körper. Schnellen Schrittes gingen wir zum Parkautomaten. Puh, abgeschüttelt. Doch sie müssen irgendwo wieder gelauert haben auf dem Rückweg zum Auto, um den Parkschein reinzulegen, waren die wieder da.

Auf ging‘s über die Bode zur Seilbahn. Die letzten Tage wurde das Wetter immer besser und heisser. Es war noch vormittags und schon an die 30 Grad. Aufgrund dessen hatten wir entschieden, hoch zu fahren und runter zu gehen.

Vor der Seilbahn zum Hexentanzplatz

Die Gondel der Seilbahn hatte einen Glasboden. Das ist mal ein anderes Erlebnis.

Seilbahngondel in Thale mit Glasboden
Perfekter Weitblick bis … ich glaube ganz hinten Rostock erkennen zu können 😉

Auch hier oben waren gleich wieder die Wespen da. Das legte sich erst, als wir den wirklich Abstieg begannen.

Es ging zu Fuss bergab. Doch mancher Orts musste ich mich wundern. Ein Geländer mitten in der „Wildnis“. Ich bin fassungslos. Muss man so etwas machen? Sind die Menschen wirklich so blöde, dass die eine Kante oder Abgrund nicht (mehr) erkennen?

Scheinbar größte Gefahr in alle Richtungen. Ich fasse es nicht.

Doch später gibt es wesentlich gefährlichere Stellen ohne Geländer. Ich habe Hoffnung, dass die Menschheit vielleicht überleben kann.

Weg mit steiler Böschung ohne Geländer. Man glaubt es kaum: wir sind unfallfrei unten angekommen.

Dann plötzlich ein Notfall. Yvonne hat eine. Grashüpfer in einer lebensbedrohlichen Situation gefunden. Wir haben sofort Rettungsmaßnahmen eingeleitet.

Anschließend haben wir noch eine Vogeltränke gebaut.

Auch wenn wir „nur“ bergab gingen so zeigte sich doch, dass das die richtige Entscheidung für dieses Wetter war. Wir haben während des Abstiegs mehrere Liter Wasser getrunken und dennoch zeigte der Urinindikator einen klaren Flüssigkeitsmangel an.

Im Bodetal gönnten wir uns eine lange Pause bei der Jugendherberge. Es gab ein leckeres Eis am Stil :o)

Pause! Im Schatten! Und mit Eis!

Der letzte Teil der Tour führte uns an der Bode entlang. Wir nutzen die Möglichkeit für eine herrliche Erfrischung.

Kühlung für die Füße im Fluss Bode
Die Bode hat hier ein natürlichen Flusslauf, wie ihn alle Flüsse haben sollten

Mit dem Sessellift ging es auf der anderen Seite wieder hoch zum verspäteten Mittagessen zur Rosstrappe.

Sessellift Rosstrappe

Unser Mittagessen wurde selbstverständlich von Wespen begleitet. Den gestrigen Trick konnte ich heute beim Tellergericht nicht anwenden. Ein Gast wurde gestochen. Sie blieb sehr ruhig holte Salbe heraus und ließ sich durch ihre Freundin verarzten.

Wir müssen den Wespen dankbar sein. Immer wenn eine oder auch mehrer auf dem Teller, der Hand, dem Bein oder dem Kopf saßen, unterbrachen wir kurz unser Essen. Dadurch aßen wir langsamer, was bekanntlich gesünder ist. *top*

Schon bei der Anreise (siehe erster Tag) waren wir verwundert, dass einige Lokale nicht geöffnet hatten sondern erst ab Mittwoch oder Donnerstag oder nur über‘s Wochenende. Am ersten Abend (Dienstag) in Quedlinburg war es ähnlich. Einige Lokale hatte geschlossen und erst einige Tage später geöffnet. Das Eis Café in im Zentrum war geschlossen – jeden Tag.

Aus Verzweiflung wollten wir am ersten Abend auf dem Rückweg bei der Tanke ein Eis holen. „Die sieht aber leer aus.“, sagte Yvonne. Und Zack: gingen alle Lichter aus. Es war 21:00 Uhr. Am zweiten Abend waren wir früher 19:43 Uhr bei der Tanke. „Die sieht wieder so leer aus. Tankt hier keiner?“ Der Verkaufsraum war beleuchtet und sah dennoch nicht einladend aus. Ein Schild an der Tür verriet uns, dass die nächsten Tag immer bereits um 19:00 Uhr geschlossen wird. Wieder einmal lachten wir, weil die Situationen so kurios waren.

Gestern Abend fragten wir Heike, unsere Vermieterin, ob es dafür einen Grund gebe. „Nein, das ist schon immer so.“, sagte sie.

Heute kamen wir an einem großen Eis Café im Thale vorbei und freuten uns schon auf das Eis auf dem Heimweg (Die Hoffnung stirbt zuletzt).

Wie schon erwartet, hatte es nicht nur vormittags sondern auch nachmittags geschlossen. Also eigentlich den ganzen Tag. Unfassbar. Es ist Sommer. Es sind Sommerferien. Es ist heiss und ein Eis Café hat NICHT geöffnet.

Verwaistest Eis Café im Sommer.